freunde

Grenzen überwinden

Sommerkochen

Mai 2015 wurde uns das Projekt mit den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) an unserer Schule, dem Siebold Gymnasium Würzburg, vorgestellt. Zu dem Zeitpunkt haben wir angefangen uns mit dem Thema Flüchtlinge in Deutschland auseinanderzusetzen. Nach ein paar kurzen, anfänglichen Tipps zum Umgang mit den Jungs, fing auch gleich die Planung für das erste große Treffen an. Da das Ziel des Projektes die Erleichterung der Eingliederung der Flüchtlinge in die deutsche Kultur, Sprache und Gesellschaft ist, wurde der erstmalige Vorschlag, Kleingruppen zu bilden von allen unterstützt. Trotzdem wird durch weitere Treffen die Gemeinschaft in der großen Gruppe gefördert.Eine Stadtralley, ein Picknick am Main oder ein gemeinsames Kochen von Gerichten aus Afghanistan, Eritrea oder Somalia – alle Angebote wurden von beiden Seiten freudig angenommen. Dabei bemerkten wir schnell, dass nicht nur sie von uns, sondern auch wir eine Menge von ihnen lernen können. Ein paar Brocken Deutsch werden gegen ein paar Brocken Arabisch eingetauscht und manche deutsche Haushalte haben nun auch schon Afghanisch auf dem Speiseplan stehen. Doch die Aktion bewirkt auch eine innerliche Veränderung in vielen von uns. Durch die Armut einiger Jungs lernen wir, weniger Wert auf materielle Dinge zu legen und den eigenen Wohlstand wertzuschätzen. Auch durch den allmählichen Vertrauensgewinn beginnen nun einige der Flüchtlinge zu erzählen, von ihren Familien, von ihrem Leben in Kriegsgebieten, ihrer Flucht aus dem geliebten Heimatland und ihrer Ankunft in einem fremden Land, in dem sie immer noch mit Schwierigkeiten wie Rassismus und Diskriminierung zu kämpfen haben.Durch diese krassen, beeindruckenden und oftmals schrecklichen Geschichten gelingt es uns, die Anonymität der Medien zu überwinden und einen Bezug zu den aktuellen Gewalt- und Kriegsgeschehen aufzubauen. Doch ihre Geschichte hindert die Jungs in keinster Weise an einem lauten Lachen und dem ein oder anderen Witz. Die anfänglichen Unsicherheiten sind bereits überwunden und wir befinden uns immer wieder in Vorfreude auf das nächste Treffen. Denn aus Bekannten sind mittlerweile Freunde geworden!


Von Franzi und Jasmin




Wie alles begann

Weltkarte

Der imaginäre Startschuss für 'Da-sind-wir!' ist gefallen. Das Projekt 'Raum für alle' soll Schüler der zehnten Klassen des Siebold-Gymnasiums mit in Würzburg lebenden Flüchtlingen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren vernetzten. 50 SchülerInnen sind von der Idee begeistert und wollen mitmachen. Die Initiatoren Judith Aßländer, Kerstin Portula und Marcel Largé haben nicht mit diesem riesigen Erfolg gerechnet. Schon eine Woche nach der offiziellen KickOff-Veranstaltung treffen sich die Jugendlichen zum gemeinsamen Kochen. Schnell wird klar dass es viele Gemeinsamen gibt, auf die sich Freundschaften aufbauen lassen. Um der Initiative eine Rahmen zu geben wird ein Verein gegründet. So wird es langfristig möglich das Prinzip der 'Integration auf Augenhöhe' voranzutreiben und noch viele weitere jugendliche Flüchtlinge und Nichtflüchtlinge miteinander zu vernetzen. Eine einzigartiges Projekt nimmt Formen an. Ein Projekt bei dem beide Seiten ganz ungezwungen voneinander lernen und eine multikulturelle Zukunft aufbauen können.

Artikel: Main-Post

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